Elio Revé kam aus dem Osten von Kuba mit dem Changüi im Gepäck 1956 nach Havana. In der Hauptstadt angekommen, gründete er schon bald seine eigene Band, die dafür bekannt war, dass sie ebenso gut tanzen wie spielen konnte. 1968 stiess ein neues Mitglied direkt von der Musikschule zum Orchester von Elio Revé. Der Junge Mann hiess Juan Formell und hatte eine Schwäche für die Beatles. Ein Jahr später verliess Juan Formell die Band bereits schon wieder und gründete Los Van Van. Nach dem Wegzug von Juan Formell übernahm Juan Carlos Alfonso bis 1988 das Liederschreiben. Dieser Juan Carlos Alfonso gründete nach dem Weggang Dan Den.
Das erste Album von Los Van Van prägte neben der Nueva Trova die Musik in den 70er Jahren von Kuba. Er vermischte seine eleganten Flöten und Geigen im Charanga-Stil mit Rock, Jazz und brasilianischer Musik. Zudem brachte er in seine Band die E-Gitarre und E-Bass, sowie das Schlagzeug ein. Seine neue Tanzmusik wurde "Songo" getauft. Los Van Van blieb bis heute ein sich wandelnder Organismus, so fand ebenso der Synthesizer, wie neue Stilrichtungen oder neue Formationen Einzug in die Band, ohne das die Qualität ihrer Musik darunter litt.
Grossen Einfluss hatte auch Irakere, die 1973 von Chucho Valdés gegründet wurde. Sie spielen eine Mischung aus Jazz, Rock und afro-kubanischer Musik. Vor allem die ersten beiden Genres waren den Funktionären ein Dorn im Auge und so bewegten sie sich immer in der Nähe des Abgrundes. Doch ihre Beharrlichkeit zahlte sich aus und so fand 1980 das erste Jazz-Festival in Kuba statt. Im selben Jahr wurden sie auch als erste kubanische Band mit einem Grammy ausgezeichnet. In den 80er Jahren galt Irakere als modernste Jazzband weltweit. Durch ihre afro-kubanische Musik kam auch der Son wieder in Erscheinung, der sich 1978 durch Adalberto Alvarez und seine Son 14 eindrücklich zurück meldete.
1988 verliess José Luis Cortés Irakere und suchte Mitstreiter, welche die zukünftige Musik von Kuba entwickeln wollten. Ihre Inspiration und das Vorbild war der Songo von Los Van Van. So stellten sie 1989 die Nuevá Generación bzw. NG La Band vor. Ihre Musik war ein Son Montuno, der mit der Rumba flirtete und sich Elemente des Jazz, Songo und Rap einverleibte. Es war Salsa und doch war es eigen, es war die Geburtsstunde des Timbas. Ihre erstes Album "En la Calle" gilt dann auch erstes Timba Album.
Der Begriff Timba, ganz in der Tradition der kubanischen Musik, hat viele Väter und Variationen. Da der Salsa als Ausverkauf der kubanischen Musik galt, war dieses Wort nicht wirklich verboten, aber auch nicht wirklich toleriert. Aus diesem Kontext heraus etablierte sich Timba als Ausdruck für den kubanischen Salsa. Gemäss Wörterbuch heisst Timba "Spielhölle oder Kartenspiel". Es gibt aber auch einen Stadtteil in Havanna, der Timba heisst. Verbunden mit der Musik war Timba ein Synonym für die Rumba, ein Begriff der Strasse, was für mich die nachvollziehbarste Version darstellt. Aber eigentlich ist Timba ein reines Marketinginstrument.
Der eigentlich Boom, der bis heute anhält, setzte Mitte der 90er Jahre mit Charanga Habanera, Manolito Y Su Trabuco, Bamboleo, Manolin, Issac Delgado, Dan Den und weiteren ein. Auch die gestandenen Formationen wie Los Van Van und Elio Revé nannten ihre Musik nun Timba. Gerade Los Van Van schufen mit "Esto te pone la cabeza mala“ und "Llegó Van Van" Klassiker dieses Genres.
Im Gegensatz zu den Salsa Bands sind die Timba-Formationen in der Regel grösser und beinhalten ein Schlagzeug, das bei den Salsa-Bands nicht zum Einsatz kommt. Weitere Merkmale ist die Anordnung des Pianos, das als Vermächtnis von Van Van gilt und die Bläsersätze, welche den typischen Timba Sound formen.
Auch wenn immer wieder neue Bands und Gruppierungen zustande kommen, so sind es immer noch die Alten Timbagruppen welche den Ton auf Kuba angeben.