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Changüi

Die Musik aus den Bergen Guantánamos.

In Guantánamo trafen über mehrere Jahrhunderte unterschiedliche ethnisch-kulturelle Elemente zusammen. Indigene, europäische, afrikanische und ab dem 18. Jahrhundert verstärkt karibische aus Haiti und Jamaika, die einen starken karibischen Einfluss auf die Musik bewirkten.

Über den Begriff Changüi streiten sich die Experten bis heute. Die Einen sagen, das Changüi ein „bestimmtes Tänzchen und Zusammenkunft des Gesindels“ heisst, andere gehen von "dar chascos" aus, was soviel heisst, wie jemanden einen Streich spielen oder vom mexikanischen Wort ganga, was soviel wie Spott bedeutet. Wieder Andere behaupten, es stamme vom kongolesischen Wort sangra ab, was „Tanzen und Springen vor lauter Freude“ bedeutet. Es ist nicht das einzige kubanische Musikgenre, deren Namensgebung wir wahrscheinlich nicht genau erfahren werden. Solange uns die Musik zum Tanzen und Springen verführt, ist dies wahrlich zu verkraften.

Der Changüi wurde das erste Mal 1862 schriftlich erwähnt. Es steht aber fest, dass er schon vor dieser Zeit praktiziert wurde. Er entwickelte sich aus älteren Musikstilen aus dem Osten von Kuba. Vor allem die gegenseitige Beeinflussung der jamaikanischen und der haitischen Musikkultur brachte den Changüi in seine heutige bekannte Form. Es waren dann auch diese beiden Gruppen, welche den Changüi pflegten, da sie ihre Identität in der Musik wiederfanden.

Auch wenn der Changüi erst viel später als der Son Havanna erreichte, so wird er als Gattungskomplex des Sons beschrieben. Er besitzt aber auch ganz eigene Merkmale, die ihn klar vom Son unterscheiden wie die Bongo, welche grössere Felle besitzt und dadurch in tieferen Registern spielt oder das Spiel der Trés, die den Gegenpart zum Gesang bildet.

Ein typisches Ensemble besteht aus Trés, Marimba, Bongo, Güiro und Maracas. Die Güiro und Maracas bauen die Musiker in der Regel selber, diese Fertigung der Instrumente hat auch heute noch einen hohen Stellenwert. Der berühmteste Vertreter des Changüi ist sicherlich Elio Revé Y Su Charangón. Aus diesem Orchester stammen die wichtigsten Vertreter des heutigen Timbas ab. Die Band wird heute von Elio Revé Jr. geführt. Sie spielen neben dem Timba auch noch den traditionellen Changüi.

Der Changüi ist ein Paartanz, aber kein typischer. Die Frau folgt dem Rhythmus mit langsamen Bewegungen, während der virtuos Mann um sie herum tanzt und den immer schneller werdenden Bongos folgt.

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