Heute ist wieder einer dieser Tage wo ich sehr dankbar bin, dass unsere Webseite latinmusik.ch heisst und nicht salsamusik.ch. Auch wenn unser Fokus auf der Salsa-Musik liegt und ich als DJ dieses Genres immer auf der Suche nach den Perlen bin, so wäre es ein Jammer, wenn wir solche grossartige Alben nicht besprechen könnten, weil sie nicht strikt in das Salsa-Schema passen.
Das sich die CD nicht in eine Schublade katalogisieren lässt ist die eine Besonderheit, dass sie jedoch vom Ende der Welt stammt, macht dieses Debut-Album schon fast einzigartig. Aufgenommen und eingespielt wurde die CD im Lande der Rugby-Weltmeister in Neuseeland.
Jennifer Zea kam auf Umwegen nach Neuseeland. Geboren ist sie auf einer Insel im karibischen Meer, welche zu Venezuela gehört. Aufgewachsen ist sie mit dem Salsa, Soul und R&B. Als Sängerin startete sie ihre Karriere mit SKA und Rock. Doch schon bald erweiterte sie ihren Horizont in Brasilien und Frankreich, wo sie die Bossa Nova und den Chanson kennen und lieben lernte. Diese Bandbreite ihres Könnens vereint sie auf diesem Album absolut stilsicher. Das zweite wichtige Puzzle in diesem Projekt ist Miguel Funtes, der gebürtige Puerto-Ricaner spielte mit der Soullegende Issac Hayes, oder dem Jazz-Gitarristen George Benson und weitern Grössen aus diesen Genres. Er drückt dem Album den Latin-Stempel auf.
Von der Idee des Albums bis zur Realisierung verstrichen beinahe 3 Jahre, in denen sie Songs schrieben, verwarfen und wieder neu komponierten. Dieser grosse Aufwand hat sich ausbezahlt. Die CD ist unheimlich reich an Rhythmen, Genres und Themen, über all dies legt der Gesang von Jennifer Zea eine beruhigende Note darüber. Ihre Musik ist nie nervös oder aggressiv, sie lebt von einer tiefen Latin-Soul und Jazz Herkunft. Stilsicher wechselt das Album vom Cha-Cha-Cha zum Soul in den Son und überrascht mit einem Song von Steve Wonder. Passend zu den Generes ist der Gesang entweder in Englisch oder Spanisch.
Mit einem Son Montuno, der die Cha-Cha-Cha Tänzer erfreuen wird, eröffnen sie das Album. "Ven" war einer der Song, an denen sie am längsten gearbeitet haben. Erst als das Arrangement der Bläser feststand bekam er seinen traditionellen Charakter.
Bald darauf folgt mit "Conscious Rythms" eine grandiose Latin-Boogaloo-Soul Nummer, die es mir angetan hat und das Album nähert sich anschliessend mit "Boulevard (Calle Abajo)" zum ersten Mal dem Salsa in ihrer Art.
Der Höhepunkt ist für mich jedoch "Candelaria", mit seinem Pianosolo oder der Bolero "To Love". Diese Songs, wie das gesamte Album könnt Ihr hier
komplett durchhören und kaufen.
Wunderbar und erfrischend anders mit einer grossen Stimme die berührt.
Empfehlung:
Ein Muss
Song Titel:
1. Ven (free) 03:50
2. Satélite 03:15
3. Vacila 04:27
4. Conscious Rythms 03:34
5. Boulevard (Calle Abajo) 05:14
6. Juan José 03:54
7. To Love 04:29
8. Santos 01:18
9. Gato Negro 05:50
10. Candelaria 05:27
11. Clavelito Colorado
12. Moon Blue
13. Mi Niña 05:22
