Die Tage sind kurz und dunkel auch wenn das neue Jahr mit Feuerwerk eingeläutet wird. Eigentlich mag ich diese grauverhangen Tage mit ihrer Melancholie, wenn kein Licht die Eintönigkeit durchbrechen mag, wenn die Badewanne und ein Single Malt die verlorene Wärme zurück bringen. Zu dieser Stimmung ist Jazz der perfekte Begleiter und wenn sich auf einer solchen Scheibe noch zwei Perlen für Salsa-DJ befinden so ist dies der perfekte Beginn ins neue Jahr!
Hinter dem Orquesta Dharma steht der in San Francisco lebende Jamie Dubberly, dessen Posaune wir schon bei Arturo O'Farrill, Tony Vega, Bobby Shew oder Tito Rojas gehört haben. Neben seiner Leidenschaft für den Latin-Jazz musizierte er auch in Broadway Produktionen und mit den Brooklyn Philharmonicas.
Nun stellt er sein eigenes Projekt vor, dass er über die letzten 2 Jahre hinweg eingespielt hat. Sein Afro-Cuban Jazz ist geprägt von Eddie Palmieri, Poncho Sanchez, Steve Davis und Papo Vazquez, dennoch ist eine eigene Handschrift klar erkennbar und seine Eigenkompositionen sind von den Bläsersektionen getragenen Perlen. Dazu zählt der gleichnamige Titel zur CD. "Road Warrior" ist ein Song den ich gerne auf einer dunklen und verschneiten Landstrasse hören möchte. Er findet den schmalen Grad bei den Solis diese nicht zu sehr abschweifen zu lassen, so dass das Lied nicht auseinanderbricht, aber dennoch Platz für Entfaltung bietet. Dieselben Eigenschaften finden sich in "Hannover Sky" wo die Bläser sich voll entfalten können, ein ganz genialer Titel.
Mein Latin-Jazz Favorit ist im Moment jedoch "The Slowdown". Ei, was für ein feiner Titel. Gönnt euch dazu einen guten Rum oder Single Malt! Ja, und dann wird der Latin-Jazz für einen kurz Augenblick unterbrochen und wir hören Eddie Palmieri's "Vamonos Pal Monte". Wow, obwohl die Interpretation von Jamie Dubberly über 6 Minuten und 40 Sekunden dauert, können Sie die Intensität aufrecht erhalten und driften nicht mit dem Tempo ins untanzbare ab. Dies verdanken sie in erster Linie dem geschickten Arrangement mit zwei hervorragenden Breaks die das Stück wieder aufbaut. Dazu die Bläser welche den Tänzern den Kick geben. Zurzeit der Knaller auf der Tanzfläche.
Danach folgt eine weitere Überraschung. Ein Hommage an seine Heimat, eingepackt in einen wunderbaren Cha-Cha-Cha. Hier sagt ein Video mehr aus als 1000 Worte.
Das Album kann als MP3 und/oder als CD auf seiner Homepage gekauft werden, er verlangt dafür gerade mal 7 US$. Eigentlich viel zu wenig für dieses grossartige Album!
Euch allen ein gutes und erfreuliches 2012.
Empfehlung:
Grossartig
Song Titel:
Footprints 06:21
Road Warrior 07:34
Elsa's Blues 07:10
The Slowdown 06:59
Vamonos Pa'l Monte 06:41
Brunswick Stew 06:15
Caravan 05:56
I saw you in my dream 06:11
Hannover Sky 08:30
Musiker:
Sam Bevan, basses (tracks 1-6)
Carlos Caro, congas, bell, bongo, guiro, timbale (tracks 1-6)
Pete Cornell, tenor sax, alto flute (tracks 1-9)
Jamie Dubberly, trombone (tracks 1-9)
Mario Flores, congas (tracks 2, 6)
Ramon Garcia, flute, vocals (tracks 5-6)
Charlie Gurke, baritone sax (tracks 7-9)
Omar Ledezma, Jr, bongo, bell, timbale, vocals (lead) ( tracks 1-6)
Silvestre Martinez, congas, bongo, bell, guiro, timbale, chekere (tracks 7-9)
Andy Nevala, piano, keyboards (tracks 1-6)
Karl Perazzo, timbales ( tracks 3,5)
Fred Randolph, acoustic bass (tracks 7-9)
Darren Smith, baritone sax (tracks 1-6)
Christian Tumalan, piano ( tracks 7-9)