Normalerweise raschelt es heftig im Busch, wenn einer der Grossen eine neue CD auf den Markt bringt, doch dieses vorrauschen war diesmal ausgeblieben und völlig verdutzt sah ich die neue Scheibe von Issac Delgado im Itunes. Ein bisschen ungläubig war ich schon, aber als der download ohne Meckern startete traute ich der ganzen Sache schon mehr.
Er ist mein Lieblingssänger und wenn ich seine Stimme höre, so empfinde ich das schon als grossartig, egal wie seicht und fahl die Musik dazu ist. Wobei die Reggaeton Sachen auch mit Ihm mir nicht wirklich zusagen. Meine Verehrung ihm gegenüber ging sogar soweit, dass ich zu Frau Latinmusik sagte:" Issac wäre doch ein schöner Bubenname". Wir einigten uns dann auf den dritten Vornamen, na ja, da wir noch nicht mit Nachwuchs planen, kann ich ja noch Boden gut machen.
Nach seiner wunderschönen Hommage an Nat King Cole mit dem Album Love kehrt er zum Timba und Salsa zurück. "Supercubano" widmet er allen Kubanern, egal wo sie sich auf diesem Planeten befinden, ich glaube hier mischt sich ein bisschen Heimweh mit ein. Das Album enthält 10 Songs, wovon ein Teil bereits schon ausgekoppelt und bekannt ist und zwei Songs gibt es in verschiedenen Versionen. Also nicht so viel wirklich Neues, das schmälert auf den ersten Blick ein bisschen die Freude, doch die Neuen wissen zu gefallen und so sind die Befürchtungen gleich wieder verflogen.
Die letzte CD war für viele eine kleine Enttäuschung, zu wenig Kuba, zu viel Salsa Dura. In Supercubano kehrt er mehr zu seinem Wurzeln zurück, die Perkussion ist wieder kubanischer, aber es ist kein Timba-Album. Das dritte Lied auf der CD umschreibt es ganz gut "Salsa, Timba y Amor". Dazu hören wir Gastmusiker wie El Micha, La India, Gente de Zona, Baby Lores und Manolin. Die CD hält für alle Geschmäcker etwas bereit. Für die Produktion und die meisten Arrangements vertraut er auf seinen langjährigen Weggefährten Alain Perez und das Album ist auch ein Familienwerk, sein Sohn Issac Delagdo Jr. hören wir am Keyboard.
Mit dem schnellen und wuchtigen Titel "El N***o Vuelve a la Habana" legen sie los. Mir gefällt der Kontrast seiner Stimme zu den kreischenden Bläsern, der Song hat Power, auch wenn er gegen Schluss hin ein bisschen eintönig wirkt. Wunderschön und für mich ein Highlight auf dem Album ist das romantische Stuck "Perdona". Perfekt untermalen sie seine Stimme mit den Streichern und dem Keyboard.
Darauf folgt der vermeintliche Hit für die Tänzer. Das schon angedeutete "Salsa, Timba y Amor" hat dafür alle Zutaten.
Das Zeug zur "neuen" kubanischen Hymne hat "Somos Cuba" und das Duett mit India ist auch Monate später immer noch wunderschön, wie auch die Bachata Version. Zu erwähnen ist sicher auch noch "Mala Cabeza", gefällt mir je länger desto besser.
Ein Album das ohne seine Stimme sicherlich nur durchschnittliche wäre, aber eben, seine Stimme ist unnachahmlich.
Empfehlung:
Grossartig
Song Titel:
1. El Negro Vuelve A La Habana (feat. El Micha)
2. Perdona
3. Salsa, Timba y Amor
4. Somos Cuba (Mira Como Vengo) (feat. Gente De Zona)
5. Que No Se Te Olvide (Salsa Extended Mix) (feat. La India)
6. Mienteme
7. Pal Bailador
8. Mala Cabeza
9. Que No Se Te Olvide (Santo Domingo Bachata Version) (feat. La India)
10. Somos Cuba (Mira Como Vengo) (feat. Gente De Zona, Los Generales, Baby Lores, Manolin ?El Medico De La Salsa?, El Micha, Alain Perez)