Obwohl grosse Name in den letzten Tagen ihre neuen Alben vorstellten, widmen wir uns einer Band die mit ihrer Debut CD in meinen Ohren und auf der Tanzfläche für Furore sorgen.
Die Rede ist vom Williamsburg Salsa Orchestra. Ihre Album beinhaltet nur Coverversionen, eigentlich überhaupt kein Argument eine CD zu kaufen, aber beim Williamsburg Salsa Orchestra ist vieles anders als bei einer "normalen" Salsa Band. Sie covern Songs von ihren Lieblingsindiegruppen! Die Original Songs stammen von Bands mit Namen Fucked Up, Arcade Fire, LCD Soundsystem, Spoon, The Yeah Yeah Yeahs, Japanther, TV On The Radio und weiteren. Bei LCD Soundsystem klingelt es ein bisschen, aber alles andere ist Neuland. Die Auswahl der Lieder liegt zwischen schwerer Gitarrenmusik und Elektro und daraus kreieren sie ihren Salsa.
Das Williamsburg Salsa Orchestra besteht aus elf Musikern mit unterschiedlicher Herkunft und wird von Gianni Mano geleitet. Der Perkussionist ist in Brooklyn zu Hause. Einige mögen ihn evtl. von seiner letzten Gruppe "Radio Mundial" kennen. Ich lege zu später Stunde noch gerne ihr Lied "La Raiz" auf. Neben der lateinamerikanischen Musik ist er auch in der Welt der House Musik aktiv. So mag es nicht verwundern das er der Salsa Musik neue Wege aufzeigt.
Die Auswahl der Lieder gibt Gianni Mano alle Freiheiten in den Arrangements und dieser nutzt er mit seinem Big Band Sound. Dazu passt der Gesang von Solange Prat. Sie singt grösstenteils in Englisch, zwischendurch wechselt sie auch fliessend ins Spanische. Angeführt werden sie von einem funkigen Piano das ich teilweise so noch nie gehört habe und Bläser die unter die Haut gehen. Was die Band in meinen Augen auszeichnet ist ihr urbaner Funk den sie in ihren Salsa übertragen und so einen mitreissenden Swing erzeugen.
Mit "Black Albino Bones" legen sie los. Der Song hat ein gutes Tempo ist solide aufgebaut und der Leadgesang, sowie die Bläser zeigen zum ersten Mal ihre Qualitäten. Der Funken springt aber im nächsten Stück über. "Young Folks" im Original von Peter Bjorn and John ist für mich ihr Meisterwerk. Als DJ sind mir Lieder über 5 Minuten nicht ganz geheuer. Doch sie können über 7 Minuten und 30 Sekunden den Song auf- und dann ausbauen. Verantwortlich dafür ist das grossartige Arrangement von Gianni Mano. Für mich ein Anwärter für den Sommerhit 2011.
Danach sind die Schranken gefallen und auch wenn die beiden folgenden Songs ein bisschen zu schnell sind, so gehen sie direkt in die Beine. Ei, haben die Funk! Ruhiger wird es mit dem Cha-Cha-Cha "L.E.S. Artistes". Ein Song der unter die Haut geht, mit richtig fetten und sinnlichen Bläsern.
Nach "L.E.S. Artistes" spielt das Piano neue Töne an und sowohl "Ambling Alp" wie auch "Pleasure Town" sind Tanzflächenfüller. Bei "Ambling Alp" gefällt mir das Arrangement sehr gut, der Break nach 3 Minuten und wie sie wieder zurück in den Song kommen ist grossartig, wie auch die folgenden Bläser Soli. "Pleasure Town" hat vom Beginn weg einen unwiderstehlichen urbanen groove und hier treibt das Piano die ganze Band an. Mit einem langsamen, aber groovigen Cha-Cha-Cha schliessen sie bald darauf ihr Debut-Album ab.
Das Fazit fällt heute leicht aus, ich bin begeistert!
Empfehlung:
Ein Muss
Song Titel:
1. Black Albino Bones 06:29
2. Young Folks 07:32
3. Keep The Car Running 05:30
4. I Turn My Camera On 05:57
5. L.E.S. Artistes 06:23
6. Ambling Alp 06:09
7. Wolf Like Me 05:26
8. Cheated Hearts 06:07
9. Pleasure Town 06:41
10. Someone Great 06:03
Musiker:
Gianni Mano - Timbales/Bandleader
Solange Prat - Lead Vocals
Geraldo Flores - Bongo
Jhohan Hernandez - Congas
Angela Ortiz - Piano
Andy Cotton - Bass
Jason Prover - Trumpet
Jon Lijoi - Trumpet
Alex Asher - Trombone
James Hall - Trombone
Morgan Price - Baritone Sax