Vor ein paar Wochen jammerten wir noch an dieser Stelle über fehlende Knaller und Neuheiten. Nun wissen wir gar nicht wo wir im Moment überhaupt hineinhören sollen. Als jedoch der virtuelle Pöstler an mein Postfach klingelte und mir das E-Mail von La Sucursal S.A überreichte, liess ich alles liegen und stehen. Sie sind und bleiben einer meiner Lieblingsbands und so war die Erwartung an das neue Album von unserer Seite her sehr hoch.
Soviel vorweg, die Erwartungen wurden übertroffen und das Album wird zu Hause rauf und runter gespielt, auch wenn eine Mittelohrenentzündung das Ganze mit ein bisschen Hall und Echo unterlegt, es tut der Freude keinen Abbruch.
Gegründet wurde die Zweigniederlassung des Salsas 2005 in Barcelona. An einem schönen Sonntagnachmittag trafen sich fünf kolumbianische Musiker zum Austausch. Musikalisch kamen sie aus verschiedenen Richtungen, der Leadsänger Marcelo Rosero Morales war dem Hip Hop angetan, der Komponist und Bassist Santiago Acevedo Casas dem Jazz und der Folklore, wie auch die drei anderen Gründungsmitglieder, welche noch die Afro-kolumbianische Noten miteinbrachten und die unvergleichliche Gitarre bzw Tiple von Miguel Ramón Rubiano. 2007 veröffentlichten sie ihre ersten Singles, von welcher "La Sombra" den Weg auf unsere erste Kompilation fand und Ende 2008 stellten sie ihre erste CD "Lo Nuestro - BCN Salsa Brava" vor.
Das neue Album "Sin Fronteras" umfasst 14 Songs, wovon wieder 12 aus der Feder der Band stammen. Was mir an der neuen CD sehr gut gefällt könnte ich nicht besser beschreiben, als ihre eigenen Worte "La Sucursal S.A. es la orquesta de ?salsa sin fronteras? para el que baila y para el que escucha!". Es ist Musik zum hören und tanzen. Sie spielen im neuen Album mehr Stile und variieren mit der Geschwindigkeit. Dies trägt viel zum Hörgenuss bei, mal ist es Lebensfreude pur, im nächsten Moment nachdenklich und ruhig und dann holen sie die Musik wieder in die Beine zurück. Es ist ein Album das als Ganzes betrachtet werden muss, hier wurden nicht ein, zwei Hits geschrieben und danach Füller produziert.
Mit dem unbeschwerten Song "Mi Ritmo Pa'Ti" eröffnen sie das Album. Nach wenigen Sekunden sind wir in der Welt von LA Sucursal, dies dank der unverwechselbaren Stimme von Marcelo. Sein Gesang hat eine ganz eigene Aura und ist für mich das Markenzeichen der Band. Nach der eher schnellen Eröffnung wird es mit 83bpm gemütlicher, dafür aber richtig gut. "Cuando Mire Tus Ojos" hat einen richtig guten Groove und überrascht mit feinen Breaks. Der Song geht ans Eingemachte und ist ein grosses Highlight auf dem Album.
Weiter geht es wieder mit einer flotten Nummer. Das gleichnamige Lied zur CD ist wieder Party pur, bevor es mit "La Tormenta" wieder sehr gemütlich wird. Dies wiederholt sich anschliessend wieder. Richtig gut hat mir dann " Yo Vengo A Ofrecer Mi Corazon" wieder gefallen. Der Song entschlüpft einer schönen Melodie und entfaltet sich zu einem swingenden Salsa Song, gekonnt setzten hier die Breaks um im letzten Drittel aufzudrehen.
Bald darauf folgt "Asi Son", welchen sie schon vor über einem Jahr veröffentlichten. Auch ein Jahr später immer noch einer der besten Salsa Songs der letzten Jahre. Sehr überrascht hat mich "Pana La Campana". Sie starten den Song sehr lüpfig und er erinnert an einen Son, doch nach 2:50 setzt das Piano ein und verändert den Charakter des Liedes. Ganz stark wie auch "No Me Tumbas", der Song swingt von der ersten Sekunde an richtig gut und hat das gewisse Extra für die Tanzfläche. Neben soviel Salsa findet sich auch noch ein Platz für einen gelungen Guajira. "Ya No Me Llora" hat eine wunderbare Schwere und Melancholie. Der i Punkt auf einem grossartigem Album.
Empfehlung:
Grossartig
Song Titel:
Mi Ritmo Pa' Ti
Cuando Mires Tus Ojos
Sin Fronteras
La Tormenta
Ritmo Combativo
Ya No Me Llora
El Tiple y Su Rumba
Intro Yo Vengo A Ofrecer Mi Corazon
Yo Vengo A Ofrecer Mi Corazon
Monina
Asi
Pana La Campana
No Me Tumbas
Pastime Paradise
Musiker:
Marcelo Rosero Morales - Voz Principal, Composiciones (Colombia)
Santiago Acevedo Casas - Baby Bass, Director Musical, Composiciones, Arreglos (Colombia)
Sebastián Cabra Neira - Timbal (Colombia)
Miguel Ramón Rubiano - Tiple (Colombia)
Fernando Tejero Velez - Piano, Teclados, Composicion, Arreglos (Argentina)
Guillem Argemí i Rabasso - Congas (Cataluña)
Oriol Martínez - Bongo (Cataluña)
Daniel Restrepo - Trompeta (Colombia)
Nando Pico - Saxo Tenor y Barítono (Valencia)
Albert Costa - Trombón (Cataluña)
Enso Verdu - Coros y Percusión (Venezuela)
Alberto Pérez - Trompeta (Cataluña)
Marçal Muñoz - Trompeta (Cataluña)
