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CD Titel:

El Puente (The Bridge)

Interpret:

Steve Pouchie

Jahrgang:

2010

Label:

Steve Pouchie

Autor:

dn

Beschreibung:


Es ist 23 Uhr 00 in der Nacht, die Harddisk im Verbund wollen einfach nicht mehr drehen. Alle Server des Unternehmens stehen still, nichts geht mehr, nichts bewegt sich mehr. Ausser der Puls des Informatiker der höher schlägt als der einer Gazelle welche dem Löwen eine Harke schlägt. Was tun? Ganz einfach. Die neue CD von Steve Pouchie einlegen, tief durchatmen und seiner Musik lauschen und siehe da, nach 60 Minuten blinken die Disk wieder friedlich und gleichmässig vor sich her.

Unser Ausflug in den Latin Jazz hängt mit diesem kleinen Intro zusammen. Manchmal braucht es Musik, welche einem durchschnaufen lässt, zu der man loslassen kann, die einem an einem neuen Ort führt. In diesem Moment nehme ich meisten eine Latin Jazz CD aus meiner Sammlung, wo ich eine kleine Vorliebe für Cal Tjader und sein Vibraphone nicht leugnen kann. Es ist auch nicht so, dass Latin Jazz nur Hörgenuss ist. Viele Songs beinhalten Mambo, Son oder Salsa Elemente und werden gerne mal zu später Stunde an den Partys aufgelegt und in den Zeiten des legendären Palladium gehörte der Latin Jazz zum Standardrepertoire der Big Bands.

Steve Pouchie's Eltern stammen aus Puerto Rico, er selber wuchs mit Ihnen aber in New York auf. Zur Musik kam er durch seinen Musiklehrer Roswell Rudd, welche ihn überredete an der Musik festzuhalten. So schloss Steve Pouchie sein Studium in Wirtschaft und Musik ab. Nach 15 Jahren in der Privatwirtschaft wurde ihm eine Stelle als "Performing Arts Coordinator" an der Walton High School angeboten. Diesen Job machte er so gut, dass er vom Bürgermeister Michael Bloomberg persönlich ausgezeichnet wurde. Zur selben Zeit rief er mit seiner Frau Naomi die Fernsehdokumentation "Latin Jazz Alive and Kickin'" ins Leben, welche mit Interviews, Konzerten und Infos rund um die Latin Jazz Szene in New York berichtet. Infos über die Sendung findet ihr auf der Homepage latinjazzalive.org

Während all dieser Zeit spielte er mit seinem Ensemble an verschiedenen Veranstaltungen und Konzerten. Mit "El Puente" stellt er nach 2002 sein zweites Album vor. Neben grossen Klassikern, welche er neu arrangiert, stammt der grösste Teil der CD aus seiner Feder. Der Titel des Albums "El Puente - Die Brücke" bezieht sich auf die Verbindung der urbanen, materiellen Welt und dem inneren Platz voller Frieden, Trost, Rhythmus und Melodie.

Diese Brücke kann er mit seiner CD wirklich schlagen. Unterstützt wird er dabei von den besten Salsa und Latin-Jazz Musiker aus New York, wie z.B. Little Johnny Rivero, welcher mit La Sonora Poncena, Eddie Palmieri und Tito Puente spielte oder Julio Botti, Joton Afanador, Peter Nater und Weiteren. Diese hochkarätige Zusammensetzung trägt viel zur Harmonie bei, welche diese CD ausstrahlt. Eröffnet wird sie mit einer meiner Favoriten auf dem Album und ein Stück das die Tänzer zu später Stunde begeistern kann. "Journey Into Outland" verbindet eine sanfte, weiche Melodie mit einem forderndem Swing, dazu kommen Solis, welche von einem treibendem Piano untermalt werden und so das Lied auf die Tanzfläche tragen. Ein genialer Mix zwischen Jazz der in den Solis fast abdriftet und einem ansteckendem Drive.

Danach folgt ein Stück, für das ich ein kleines Vermögen hingeblättert habe, da ich unbedingt die Original LP von Cal Tjader und Tito Puente wollte. Picadillo wurde einst im Salsaforum als das beliebteste Latin-Mambo-Jazz Lied für die Tänzer gewählt und es existieren diverse Versionen und Adaptionen. Die Interpretation von Steve Pouchie gefällt mir sehr gut, vor allem das Vibraphone Solo hat etwas archaisches, urchiges in sich. Allgemein gesagt spielen sie es ein bisschen jazziger und weicher, dadurch eignet es sich sehr gut zum auflegen.

Eine weitere Perle folgt mit einem weiteren grossen Klassiker. Ihre Interpretation von Take Five ist einfach grosse Klasse. Wie sie diesem Lied das Latin-Gen einimpfen ist genial. Musikalisch gesehen stellt für mich "Montana De Suenos" das Highlight des Albums dar. Ein Stück zum geniessen das doch die volle Aufmerksamkeit benötigt um das feine Zusammenspiel der Perkussion und des Pianos herauszuschälen und um die wunderbaren Solis wahrzunehmen. "Naomi's Fantasy" bildet den Abschluss und gehört wieder eher den Tänzern. Das Stück wartet mit wunderbaren Bläsern und Flötesolis auf und krönt damit ein grossartiges Album.

Empfehlung:

Grossartig

Song Titel:


Journey Into Outland
Picadillo
Take Five
Watch Ur Wallet
Montaña De Suenos
Green Dolphin Street
The Ghanan Trail
Manga De Carnaval
Sands Of Outland
The Shores Of Summer
Naomi's Fantasy

Musiker:


Steve Pouchie Vibes
Little Johnny Rivero Congas
Octavio Rodriguez Bass
Julio Botti Sax
Andrea Brachfeld Flute
Pete Nater Trumpet
Jotan Afanador Drums
Adan Perez Piano
Ronnie Puente Marimba
Juan Renta Sax
Ariel Santiago Flute
Solo Rodriguez Upright bass
Sam Barrios Piano
Jeffrey Lopez Timbales
Erik Piza Timbales

Kategorie:


Mambo / Cha-Cha-Cha / Boogaloo -> Mambo

Kaufen:


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